Damit sich die Riester-Rente lohnt!

Damit sich eine Riester-Rente lohnt muss man es richtig machen und den Vertrag immer wieder anpassen. Wir übernehmen diese wichtige Aufgabe und kontaktieren jährlich unsere Mandanten dazu. Warum dieser Service so wichtig und oft mehrere tausend Euro wert ist, haben wir an dieser Stelle einmal zusammengefasst: 

„Aber die Riester-Rente lohnt sich doch nicht!?“ – Was ist denn nun richtig?

Es ist eine Frage wie die, nach dem Huhn und dem Ei. Selbst bei Fachleuten gehen die Meinungen stark auseinander, ob sich die Riesterrente lohnt. In Berichten sprechen sie sich an einem Tag dafür aus, am anderen dagegen.  

Was ist der Grund? 

Natürlich verkaufen sich schlechte Nachrichten und Warnungen immer besser. Auf der anderen Seite möchte die Versicherungswirtschaft ihre Produkte auch an den Mann und die Frau bringen.  

Wo sind die Probleme? 

Diese Art der Rente ist ein staatlich gefördertes Produkt. Dadurch ist es weniger flexibel und teilweise schwer zu verstehen. Zudem werden immer wieder hohe Kosten ins Feld geführt, weil durch den Mehraufwand der Zulage, das ist der Teil der vom Staat als Förderung direkt in den Vertrag gezahlt wird, natürlich auch Mehrkosten entstehen. Einmal auf diese Zulage eingeschossen, folgt direkt der Hinweisdass sich eine Riester-Rente nur für Menschen mit vielen Kindern lohnt. Dieser Stammtischparole werden wir uns unten nochmal etwas genauer widmen.  

Was wird eigentlich immer vergessen? 

Neben der oben genannten Zulage gibt es eine zweite Förderung bei der Riester-Rente. Es handelt sich um die Steuerbegünstigung bzw. Steuerrückerstattung. Diese erhalte ich, wenn der Vertrag bei der Steuererklärung angegeben wird und ich noch nicht zu Hohe Zulagen (im Verhältnis zu meinem Eigenbeitrag) bekommen habe – Weitere Erklärung folgt unten.  

Wie macht man es richtig? 

Die magische Zahl bei der Riester-Rente lautet 4%. Eigentlich muss man gar nicht viel mehr wissen als diese Zahl und sie einfach mit dem Vorjahres-Brutto-Einkommen verrechnen. Dann erhalte ich den nötigen jährlichen Eigenbeitrag, den ich zahlen sollte, um die maximale Förderung zu bekommen.   

Als Beispiel nehmen wir ein Vorjahres-Brutto von 35.000EUR x die magischen 4%, bedeutet einen jährlichen Eigenbeitrag von 1.400EUR. Davon werden die Zulagen abgezogen, die direkt vom Staat in den Vertrag gebucht werden.   

Die Zulagen sehen folgendermaßen aus:  

  • Erwachsener 175EUR  
  • Junge Erwachsene erhalten vor dem 25. Geburtstag einen zusätzlichen einmaligen Zuschuss von 200EUR  
  • Kinder bis Jahrgang 2007 – 185EUR  
  • Kinder ab Jahrgang 2008 – 300EUR  

Kommen wir zurück auf unser Beispiel oben und den 1.400EUR Eigenbeitrag. Von diesem Beitrag werden wie oben beschrieben die Zulagen abgezogen.   

Bedeutet für einen Single ohne Kinder: 1.400EUR – 175EUR = 1.225EUR Jahresbeitrag  

Für einen Erwachsenen mit einem jungen Kind: 1.400EUR – 175EUR – 300EUR  = 925EUR Jahresbeitrag  

Jetzt könnte man wirklich zu der Erkenntnis kommen, dass sich der Riester-Vertrag für den Kinderlosen nicht lohnt, weil er viel weniger Zulage bekommt und sein Eigenbeitrag höher ist. Man könnte sogar sagen, dass der Vertrag für ihn teurer ist! Ist das aber wirklich so?  

Was wurde noch gleich immer vergessen? 

Genau, wie oben beschrieben gibt es eine zweite Förderung. Dabei handelt es sich nicht um die Zulage, sondern um eine Rückerstattung auf mein Konto. Und genau hier ist das Problem! Dieses Geld wird bei der Steuererklärung verrechnet und auf das normale Girokonto gezahlt. Somit fällt es in den ganz normalen Geldfluss und wird bei der Endabrechnung (fast immer) vergessen. Das passiert auch bei vielen Berichten über dieses Produkt und vor allem bei den Riester-Gegnern.  

Wie hoch ist denn diese “zweite Förderung”? 

Wir nehmen das o.g. Beispiel unseres Single mit 35.000EUR Brutto im Vorjahr. Er hat einen Eigenbeitrag von 1400EUR (die magischen 4%). Von diesem Eigenbeitrag wird die Förderung abgezogen, so dass er noch 1225EUR im Jahr zu leisten hat. Die Steuerersparnis bzw. Die Steuerrückerstattung auf das eigene Konto wären in diesem Fall knapp 250EUR.   

Was bedeutet das unterm Strich? 

1.400EUR sind die 4% vom Vorjahres-Brutto (wären 117EUR im Monat)  

175EUR davon zahlt der Staat in den Vertrag  

250EUR bekommt man aufs Konto gutgeschrieben (wenn man eine Steuererklärung macht)  

Bedeutet nur 975EUR (also 81,25EUR mtl.) eigener Beitrag bei 1400EUR die in den Vertrag gehen, bedeutet eine Förderung von 30%! Also hat dieser Single am Ende der Laufzeit 30% mehr Geld als er selbst eingezahlt hat. Zur Erinnerung: DAS ist der Kunde wo sichlaut Stammtisch und Riester-Gegner, der Vertrag gar nicht lohnt.  

Und wie hoch ist die Förderquote mit Kindern? 

Bei dem o.g. Beispiel sehen die Zahlen folgendermaßen aus:  

1.400EUR sind wie oben die magischen 4% vom Brutto des Vorjahres  

175EUR ist die ebenfalls oben genannte Zulage  

300EUR kommen als Kinderzulage hinzu  

0EUR Steuerersparnis  

Das bedeutet einen Eigenbeitrag von 925EUR im Jahr und 77EUR im Monat bei 1400EUR an Beiträgen, die in den Vertrag gehen. Sind auch in diesem Fall 33% mehr Geld, welches am Ende im Vertrag zur Verfügung steht.  

Und warum ist es jetzt so wichtig den Vertrag anzupassen?

Ganz einfach, damit man keinerlei Förderungen verschenkt und nicht auf mehrere tausend Euro Förderung verzichtet! 

 Spare ich nämlich nur die Hälfte der magischen 4%, bekomme ich auch nur die Hälfte der Zulagen und auch nur die Hälfte der zweiten Förderung.  

In den oben genannten Beispielen wären es als Mittelwert, zwischen dem Single und dem Kunden mit Kind, 450EUR gesamte Förderung vom Staat pro Jahr! Verzichte ich auf die Hälfte, weil ich mich nicht an die 4% halte, sondern nur die Hälfte spare, werfe ich 225EUR pro Jahr weg. Das summiert sich in 25Jahren auf 5.625EUR und macht in Zeiten knapper Rente sicherlich denjenigen frohder es mitgenommen hat.  

Dazu kommt natürlich auch der fehlende Eigenbeitrag der in den Jahren ebenfalls nicht angespart und verzinst wurde.  

Fazit: 

Natürlich stehen die Punkte der geringen Flexibilität und höheren Kosten gegen die uneingeschränkte Empfehlung zur Riester-Rente, aberals Beimischung in die eigene private Altersvorsorge ist sie (meistens) ein wichtiger und passender Baustein.  

Bei allem Hin und Her sollte beim Blick auf die Hochrechnung der gesetzlichen Rentenversicherung (Rentenbescheid) eins ganz klar sein:
Das Wichtigste ist etwas zu tun, um im Alter nicht nur mit der Grundsicherung dazustehen!  

Und denken Sie an die „Die magischen 4 %“ 

Kleiner Zusatz:  

Wie sicher ist mein Geld in einem Riester-Vertrag?

Ein Vorteil bei der Riester-Rente ist die Garantie zum Ablauf. Denn es sind nicht nur die selbst eingezahlten Beiträge, sondern auch die Zulagen zum Ende der Laufzeit garantiert. Sollte also der Vertrag zwischendurch nicht ganz so gut aussehen und das Verhältnis von eingezahlten Beiträgen zum Guthaben nicht passen, braucht man sich keine allzu großen Sorgen machen. Am Ende der Laufzeit muss der Versicherer dafür sorgen, dass das komplett eingezahlte Geld wieder im Vertrag ist.  

Viele weitere Stammtisch-Parolen zur Riester-Rente werden auf der Seite der Initiative ProRiester behandelt.

Benjamin Adamietz 

(Qualifizierter Vermittler)

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